Aktivitäten 2004

Schrauber-Bude in der Oldtimer-Markt


Europas größte Zeitschrift für klassische Autos und Motorräder - das ist die Oldtimer-Markt.

Im Januar 2004 besuchten uns Autor Till Schauen und Fotograf Andreas Beyer (ein herzliches Dank an dieser Stelle für die Fotos), um eine Geschichte über unsere Schrauber-Bude zu machen.


In der September 04-Ausgabe der OM war die Story über die „Capri-Fischer“ zu lesen. Hier einige Auszüge aus dem Text:

„Es war einmal - vor noch garnicht so langer Zeit - als es im ganzen Land schwärmte von Capris. Der Capri hatte Stil, kostete kein Vermögen und hatte Platz für junge, flotte Familien. Da gab es mindestens einen Capri Club in jeder geschlossenen Ortschaft, und auf Treffen streckten sich die Reihen bis an den Horizont. Dann aber kam jemand in der alten Bundeshauptstadt Bonn auf die Idee, dass man einem Autobesitzer höhere Steuern abnehmen kann, wenn sein Auto keinen Katalysator hat. Der freundliche Volksvertreter schnitzte ein hübsches Gesetz daraus und von Stund an wurden die Capri-Treffen leiser, die Autos seltener und von den vielen, vielen Clubs blieb nur ein relativ kleines Häuflein.

So kam es, dass der Capri Club Westerholt - der einst einer von den kleinen war - inzwischen zu den Großen zählt. Dass es ihn überhaupt noch gibt, liegt wahrscheinlich an seinem überdurchschnittlichen Zusammenhalt. (...) Die Familien gehören sowieso dazu, das ist kein exclusiver Männerzirkel." Zur Halle: (...) „In Gelsenkirchen gibt es ein ehemaliges Betriebsgelände von Krupp-Hoesch. Dort arbeite man einst dem Bergbau zu, und seit es mit dem rapide bergab geht, werden solche Areale häufig abgerissen.


Dieses Gelände wurde zum Glück nicht in einen Glas- und Glitzerpark umgewandelt. Zeche Consol vor der Tür, Laubenpieper am Bahndamm, Kleingewerbe: `Das Gelände ist inzwischen eine Rarität - Ruhrgebiet, wie es vor 30 Jahren war`, sagt Marc Keiterling. Mittendrin hatte sich eine Autowerkstatt eingenistet und war pleite gegangen, und dann kamen die Capri-Jungs. Ein Glücksfall, denn ein paar zentrale Einrichtungen hatte die Werkstatt zurückgelassen, angefangen bei der mittleren Hebebühne, Reifengeräte und Kompressor, Starkstrom sowieso. Der Vermieter musste nicht lange mit dem Vertrag wedeln“.


Sechs Westerholter Capri-Anhänger haben in der Halle ihren festen Platz, ein siebter ist für den Club reserviert und wird nach Absprache kurzfristig disponiert."


Die komplette Geschichte in der Oldtimer-Markt Ausgabe 9/2004..

Schleudertrauma und Fernsehauftritt

Sieben Fahrzeuge des Capri Clubs Westerholt zur besten Sendezeit im Fernsehen.                                       Mai 2004

Die Sendetermine waren:

Donnerstag 17.06.04 20.15 Uhr 
Samstag 19.06.04 18:00 Uhr 
Samstag 26.06.04 09:30 Uhr 
Mittwoch 21.07.04 17:00 Uhr



Da zeigte das Deutsche Sportfernsehen (DSF)  im Rahmen der Sendung „Motorvision Classic“ einen Bericht über ein Youngtimer-Fahrersicherheitstraining, welches im Mai 2004 in Rheinberg stattfand. Initiiert wurde diese Veranstaltung übrigens von Mitgliedern des Capri Clubs Westerholt.


Rückblende. Im Rahmen der Januar-Clubsitzung regte Stefan Glowatz an, doch einmal mit den Capris ein Fahrersicherheitstraining zu absolvieren. Damit rannte er bei Clubkollege Marc Keiterling offene Türen ein. Keiterling geisterte dieser Gedanke schon seit langem durch den Kopf. Also hängte sich der CCW-Pressesprecher ans Telefon und trommelte weitere Youngtimer-Fahrer zusammen. Ruck-Zuck war die 15 Fahrzeuge starke Gruppe zusammen. Neben sieben Capris aus Westerholt verspürten auch Mitglieder des „Typ 3 Clubs Deutschland“, die Lehmanns aus Bochum (auf Opel) sowie ein Mercedes „/8-Fahrer“ aus Oberhausen einen erhöhten Sicherheitsbedarf. Und die Vorfreude auf einen denkwürdigen Tag. Andreas Berger, Stefan Glowatz, Hans-Peter Harmel, Marc Keiterling, Gregor Maxner, Dirk Trapka und Dirk Zentara stellten sich aus Reihen des Capri Clubs der Herausforderung.

Erwartet wurden sie auf dem Gelände des Fahrsicherheitscentrums Rheinberg nicht nur von den Instruktoren, sondern auch von einem dreiköpfigen Fernsehteam des DSF. 
Keiterling hatte im Vorfeld mit der Redaktion der „Motorvision Classic“ Kontakt aufgenommen und die Erstellung eines Berichts angeregt. Das Echo war überaus positiv - Redakteur Marko Kirchner war mit Kameramann und Tontechniker vor Ort.


Bevor es auf die Piste ging, wurde die Gruppe zunächst in die Theorie eingewiesen. Vollbremsung, Bremsen bei unterschiedlichen Fahrbahnbelägen und Ausweichen vor dem Hindernis standen zunächst auf der Tagesordnung. Funkgeräte ins Auto - und ab ging es! Vor allem auf eins legte Fahrtrainer Norbert Heistrüvers zu Beginn wert: den Büffeltritt! Gemeint ist die kompromisslose Vollbremsung, der brutale Schlag auf das Bremspedal. Harte Sache - vor allem für den Altautofreund, der ja am liebsten gar nicht bremsen würde. Verschleiss, Bremsstaub in den Felgen, und überhaupt...


Doch Heistrüvers kannte keine Gnade. „Ich will den Büffeltritt sehen! Die Räder blockieren gar nicht. Los nochmal, aber jetzt mit Schmackes!“ Wer Rücksicht mit dem Material üben wollte, war an diesem Tag am falschen Platz. Schnell zeigte sich, dass kaum ein Teilnehmer zuvor die Reaktion seines Wagens erahnt hätte. So dreht sich der Pkw ohne ABS zur allgemeinen Überraschung bei Vollbremsung auf beidseitig gleichem Belag um den Mittelpunkt des Autos und bleibt rückwärts in Fahrtrichtung stehen. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn die Fahrbahnbeläge unterschiedlich sind. Dann bricht das Gefährt übel aus. In diesem Fall sollte der Fahrer versuchen, nach Lösen der Bremse mit Gegenlenken auf dieses Phänomen zu reagieren. Allerdings nicht unbegrenzt. „Wenn sie merken, dass der Raum zu eng wird gilt wieder der Büffeltritt. Dann kann es nur noch darum gehen, die Geschwindigkeit des Aufpralls zu vermindern“, so Norbert Heistrüvers. Die Vorstellung, dass das gepflegte alte Blech irgendwo einschlägt, malte sich manch Teilnehmer sogleich aus. Gut erkennbar an wenig entspannten Gesichtszügen...

Ein weiteres Thema: veraltete Reifen. Das Umrunden der gewässerten Kreisbahn zeigte die Traktionsgrenzen der „Uralt-Pneus“ deutlich auf.


Höhepunkt und Abschluss der Übungen: die Schiebe-Platte. Hier wird die Hinterachse bei der Überfahrt zur Seite verschoben, der als Folge dessen wild tanzende Youngtimer sollte wieder in die Spur gebracht werden. Und erste Erfolge des Trainings waren bei vielen Teilnehmern bereits zweifelsfrei sichtbar.

Übrigens: um einen Bremsplatten braucht sich in Rheinberg niemand zu sorgen. Der Untergrund ist stets gewässert. Beulen gibt es auch keine, die Hindernisse bestehen aus Wasserwänden.
   

Ein Grundkurs war das. Ein Aufbaulehrgang kann folgen. Mehrere der am 19. Mai 2004 dem „Schleudertrauma“ verfallenen Fahrer erklärten spontan, sich dann erneut zu treffen. Ganz anders Andreas Berger. Unser zweiter Vorsitzender erklärte noch Tage später mit sichtbarer Bläse im Gesicht: „Das tue ich meinem Capri nie mehr an!“

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